SeelenArbeit
im Sozialismus

Psychologie, Psychiatrie & Psychotherapie in der DDR

Forschungsverbund "Seelenarbeit im Sozialismus - SiSaP"

„Fürsorgediktatur“ – ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem der DDR genannt wird. Das Gesundheitssystem galt stets als Vorzeige-Errungenschaft des Sozialismus. Gleichzeitig betrachtete die DDR bestimmte Disziplinen aber auch argwöhnisch als Ort von kritischem Denken und möglichem Widerstand. Auch die Psychiatrie, Psychotherapie sowie die Psychologie waren Teil des staatlich gelenkten Gesundheitssystems. Doch welche Rolle(n) spielten diese drei Disziplinen in der ehemaligen DDR? 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wollen die Forscherinnen und Forscher des Projekts „Seelenarbeit im Sozialismus – kurz SiSaP“ genau dies herausfinden. Dazu werden nicht nur DDR-Fachliteratur und Archivakten untersucht, sondern es sollen auch Menschen befragt werden, die Erfahrungen mit diesen Teilgebieten gesammelt haben, wie ehemalige Therapeutinnen und Therapeuten aber auch Patientinnen und Patienten, die in der DDR in psychiatrischer oder psychotherapeutischer Behandlung waren.

Projektverlängerung "SEELENARBEIT IM SOZIALISMUS"

Es geht weiter... Erfreulicherweise wurde der Antrag auf zwei weitere Projektjahre von den Gutachter:innen des BMBF positiv beschieden. Wir können also das Projekt bis Ende 2025 weiterführen, wenngleich doch spürbare Kürzungen erfolgt sind. Leider sind die Kolleginnen aus Dortmund, die sich mit der Rolle der Psychologie befasst haben, künftig nicht mehr im Boot.

Aktuelles

Vorstellung der Sozialstudie zu SED-Verfolgten im Land Brandenburg

17.05.2022 | Zoom

Veranstaltung der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur:

Die seit Herbst 2020 vorliegende „Studie zu aktuellen Lebenslagen von Menschen aus dem Land Brandenburg, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder Unrecht erlitten und deren mitbetroffenen Familien“ befasst sich mit den heutigen Lebenslagen wie Einkommen, Bildung, Beruf, Gesundheit, den Repressionserfahrungen in der SBZ/DDR und deren Folgen sowie den Erfahrungen mit Rehabilitierung und Entschädigung im demokratischen Rechtsstaat. Im Mittelpunkt der Studie stehen Männer und Frauen, die über ihre Unrechtserfahrung berichten und zu ihrer jetzigen Lebenssituation Auskunft geben. Dabei werden erstmalig auch Familienangehörige einbezogen, die oftmals direkt oder indirekt von dem Geschehenen betroffen waren. Der Landtag Brandenburg hatte sich angesichts des Wissensdefizits über die Situation der Betroffenen für eine Sozialstudie ausgesprochen und die Brandenburger Aufarbeitungsbeauftragte mit deren Umsetzung betraut, die schließlich vom Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) in den Jahren 2019/2020 durchgeführt wurde.

Referentin: Dr. Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur

Anmeldung per E-Mail:veranstaltung(at)lza.lt.sachsen-anhalt.de bzw. über Tel.: 0391/560 1501